Videos der NBIA-Familienkonferenz 2023 in den USA online

Videos der NBIA-Familienkonferenz 2023 in den USA online

Zum ersten Mal nach der Pandemie führte die NBIA Disorders Association die 12. internationale NBIA-Familienkonferenz in den USA aus. Für 4 Tage vom 18. bis 21. Mai 2023 kamen in Houston, Texas insgesamt 70 NBIA-Familien und 41 Sprecher, darunter einige NBIA-Experten und Forschende unter dem Motto „ReUnited“ zusammen. Folgendes Video zeigt Impressionen der Konferenz. Weitere Videos und insbesondere Aufzeichnung einiger sehr interessanter Vorträge finden Sie auf YouTube. Mit der Untertitel-Funktion von YouTube lassen sich deutsche Untertitel einblenden: https://www.youtube.com/playlist?list=PLmztLyM1oP1IkOUqvjSPMH_iwgWER8VZd

Um vielleicht schon im nächsten Jahr auch in Deutschland eine NBIA-Familienkonferenz organisieren zu können, sucht der Vorstand von Hoffnungsbaum e.V. dringend Unterstützung – bitte melden Sie sich bei uns!

Patricia Wood berichtet unter anderem Folgendes im September Newsletter der NBIA DA: Die Veranstaltung begann am 18. Mai mit klinischen Sitzungen für BPAN, PKAN und PLAN. Am selben Abend folgte ein Eröffnungsessen. Ein Expertengremium beantwortete in jeder der klinischen Sitzungen vorab eingereichte Fragen und erörterte, wie man sich am besten um die Betroffenen kümmern kann. Die MPAN-Familien hatten ihre klinische Sitzung am Freitagmorgen. Viele dieser Experten waren während der gesamten Konferenz anwesend, so dass die Familien die Möglichkeit hatten, sie kennen zu lernen und Fragen zu stellen. An den klinischen Sitzungen nahmen Ärzte aus Houston und zwei Ärzte des Children’s Hospital Torch teil.

Bevor am Freitag die intensiveren, themenorientierten Sitzungen begannen, wurde Zeit für ein geselliges Beisammensein eingeplant. Dazu gehörte auch Zeit für Familien mit einem neu diagnostizierten Angehörigen und für diejenigen, die zum ersten Mal an der Konferenz teilnahmen, um zu erfahren, was sie während des Wochenendes erwarten wird.

Ebenfalls am Donnerstag und Freitag sammelte das NBIAcure-Team der Oregon Health & Science University eine Rekordzahl biologischer Proben von NBIA-Patienten, nicht betroffenen Trägern und gesunden Personen zur Untersuchung. Zu diesen Proben gehörten Hautbiopsien von 35 Personen sowie Blutproben und getrocknete Blutflecke von 102 Personen für das NBIA-Biorepository an der OHSU. Auch Freiwillige aus dem Pflegeumfeld spendeten großzügig Blut und Gewebe, um als Teil einer „Kontrollgruppe“ für zukünftige wissenschaftliche Studien zu dienen. Allison Gregory, Beraterin für Genetik an der OHSU, sagte: „Kontrollproben sind für uns schwer zu bekommen, vor allem Hautproben, daher sind wir denjenigen, die sich zur Verfügung gestellt haben, sehr dankbar.“ Sie fügte hinzu: „Alle Proben werden in unserem NBIA-Biorepositorium aufbewahrt und für aktuelle und zukünftige Experimente verwendet. Die Bedeutung der Verarbeitung und Lagerung von Proben wie diesen liegt darin, dass wir sie Jahre später herausnehmen und verwenden können, wenn sich eine neue Forschungsfrage stellt. Ebenso können wir anonymisierte Proben mit Kollegen teilen.“

Bild: NBIA DA

Der Freitag war vollgepackt mit Sitzungen zu allgemeinen Themen, gefolgt von Breakout-Sitzungen am Nachmittag. Besonders beliebt waren unsere krankheitsspezifischen Sitzungen, in denen die Familien Informationen austauschen, sich gegenseitige Unterstützung bieten und Lösungen für alltägliche Probleme austauschen konnten.

Die Freitagsveranstaltungen endeten mit einer Gedenkveranstaltung für NBIA-Betroffene, die nicht mehr unter uns weilen, aber nie vergessen werden. Ein Geiger spielte, während Freiwillige eine Rose trugen und den Namen einer Person nannten, die wir durch NBIA verloren haben. Sie legten die Rose auf einen mit Kerzen und Bildern der Verstorbenen geschmückten Tisch. Die anwesenden Hinterbliebenen wurden gebeten, ein paar Worte über ihre Angehörigen zu sagen.

Der Samstagmorgen stand im Zeichen aktueller krankheitsspezifischer Forschungsergebnisse. Neunzehn Redner sprachen über die vier wichtigsten NBIA-Erkrankungen: BPAN, PKAN, PLAN und MPAN. Die meisten Vorträge wurden für die Öffentlichkeit aufgezeichnet, es sei denn, der Forscher hatte Informationen, die noch nicht veröffentlicht werden durften.

Der Rest des Samstags war dem Spaß gewidmet. Es gab ein Picknick im nahegelegenen Fire Truck Park, wo auch zu Mittag gegessen, Spiele gespielt und das Konferenz-Gruppenfoto gemacht wurde. Am Abend wurde gefeiert, bis die Musik um 23 Uhr aufhörte.

Am Sonntagmorgen standen Sitzungen für NBIA-Erwachsene, Geschwister und Betreuer auf dem Programm. Den Abschluss der Konferenz bildete ein von uns gemeinsam gestaltetes Kunstprojekt, gefolgt von einem Video und einer Diashow mit den Highlights der Konferenz.

 

Gekürzte Übersetzung des Originalartikels von Patricia Wood aus dem September-Newsletter der NBIA DA:
https://www.nbiadisorders.org/images/newsletters/NBIA_Disorders_Association_September_2023_Newsletter.pdf

NBIA-Familienkonferenz 2022 verschoben!

NBIA-Familienkonferenz 2022 verschoben!

Hoffnungsbaum e.V. wollte im September 2022 in der Jugendherberge von Heilbronn die 9. NBIA-Familienkonferenz in Deutschland veranstalten. Wir hatten uns sehr darauf gefreut, nach zwei Jahren Pandemie endlich wieder ein persönliches Treffen der NBIA Familien zu organisieren. Leider sind nun kurzfristig mehrere aktive Vereins- bzw. Vorstandsmitglieder familiär so stark gefordert, dass wir uns gezwungen sehen, die Familienkonferenz auf noch unbestimmte Zeit zu verschieben.

Als kleinen Ersatz wollen wir wenigstens die für die Familienkonferenz angedachten Referenten für Onlinevorträge gewinnen. Die bereits festgelegten Online-Vorträge finden Sie hier:

Online-Vorträge

Außerdem wollen wir Onlinetreffen zu den einzelnen NBIA-Variaten ins Leben rufen, damit auch ohne Familienkonferenz ein Erfahrungsaustausch möglich ist.

Für Themen- bzw. Referentenvorschläge sind wir offen und falls Sie Interesse haben, den Vorstand bzw. den Verein aktiv zu unterstützen, freuen wir uns sehr über eine kurze Rückmeldung:

info@hoffnungsbaum.de

Der Hoffnungsbaum-Vorstand

8. NBIA-Familienkonferenz in Deutschland 2018

8. NBIA-Familienkonferenz in Deutschland 2018

Vom 21. bis 22. September 2018 hat in Düsseldorf unsere 8. NBIA-Familienkonferenz mit  mehr als 75 Teilnehmern stattgefunden. Neben Familienangehörigen und Betroffenen zählten vor allem Ärzte, Wissenschaftler sowie ein Jugendbetreuer-Team dazu.

Die meisten Gäste reisten schon am Vortag an. Nach einem gemeinsamen Abendessen konnten wir den lauen Sommerabend gemütlich auf der schönen Terrasse der Jugendherberge ausklingen lassen. Freunde trafen sich wieder und Kontakte mit den vielen neuen Familien wurden rasch geknüpft. Noch vor dem eigentlichen Konferenzbeginn haben alle gespürt: wir sind eine Gemeinschaft.

Am Freitagmorgen begann das Programm mit einer Vorstellungsrunde aller Anwesenden. NBIA – Wo stehen wir in Forschung und Versorgung? war dann unser Schwerpunktthema. Das abwechslungsreiche medizinische Vortragsprogramm wurde von Simultandolmetschern unterstützt, da sowohl mehrere Referenten als auch einige Familien aus dem Ausland dabei waren. Wir danken den vielen NBIA-Ärzten und Forschern, die sich die Zeit genommen haben, uns Familien von ihrer Arbeit zu berichten.

Der Vormittag stand zunächst ganz im Zeichen der klinischen Versorgung und Forschung bei NBIA:

Professor Dr. Thomas Klopstock, Leiter des NBIA-Teams am Friedrich-Baur-Institut der neurologischen Universitätsklinik in München, gab wegweisende Einblicke in den klinischen Forschungsstand sowie symptomatische Therapiemöglichkeiten bei PKAN und anderen NBIA-Varianten. Dr. Ivan Karin (Friedrich-Baur-Institut, München) referierte über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den verschiedenen NBIA-Erkrankungen. Dr. Boriana Büchner, ebenfalls vom Friedrich-Baur-Institut, berichtete anschließend über die Entwicklung des Internationalen NBIA-Patientenregisters.

Dr. Matias Wagner vom Institut für Neurogenomik am Helmholtz-Zentrum in München informierte über die Möglichkeiten der Gendiagnostik bei NBIA. Er wies auf die genetische Beratung hin, auf die alle Patienten bzw. deren Familien in Deutschland einen Anspruch haben. Schnell war ersichtlich, dass dieses Thema alle NBIA-Angehörigen umtreibt.

Nach der Mittagspause berichtete Markus Nielbock, Vater einer 6-jährigen Tochter mit BPAN, aus dem Alltag einer NBIA-Familie und brachte so die Erfahrungen von Betroffenen mit ein – stellvertretend für viele unserer Familien mit vergleichbarem Schicksal.

Dr. Kristina Müller, Chefärztin der Neuropädiatrischen Therapieklinik St. Mauritius in Meerbusch, widmete sich in ihrem Vortrag anschaulich den Möglichkeiten der Rehabilitation bei Kindern und Jugendlichen mit einer neurodegenerativen Erkrankung.

Der Schwerpunkt des Vortrags von Dr. Tomasz Kmiec vom Children´s Memorial Health Institute in Warschau lag auf der klinischen Symptomatik und den leider nur sehr begrenzten therapeutischen Möglichkeiten bei MPAN.

Nach dieser noch eher klinisch orientierten Themengruppe wurde es sehr wissenschaftlich:

Professor Ody Sibon von der Universität Groningen stellte den Weg von der Grundlagenforschung zu klinischen Studien bei PKAN vor. Im Mittelpunkt ihres Vortrags stand ein aktuelles PKAN-Therapieprojekt, an dem sie in Kooperation mit Dr. Susan Hayflick von der Universitätsklinik in Oregon arbeitet.
Dr. Arcangela Iuso vom Institut für Humangenetik an der Technischen Universität München präsentierte die Internationale NBIA-Biobank sowie präklinische NBIA-Projekte für MPAN und BPAN, bei denen mit krankheitsspezifischen Tiermodellen gearbeitet wird.
Nicht nur die Familien, sondern auch die Ärzte und Wissenschaftler waren gespannt auf den Vortrag von Dr. Agnès Rötig, Genetikerin am Institut Imagine der Universität Paris Descartes. Sie stellte einen gemeinsamen Krankheitsmechanismus bei einer Reihe von NBIA-Varianten vor.
Nach jedem Vortragsblock gab es angeregte Frage- und Diskussionsrunden zwischen allen Anwesenden.

Parallel zum Vortragsprogramm trafen sich einige Eltern, deren Kinder in den letzten Jahren an NBIA verstorben waren, zu einer Gesprächsrunde für trauernde Familien. Einfühlsam geleitet wurde dieser Gesprächskreis von Ursula Hofmann und Michaela Schürer, beide langjährige Vorstandsmitglieder von Hoffnungsbaum e.V.

Für die Kinder und Jugendlichen, die mit zur Konferenz gekommen waren, fand während der gesamten Sitzungen an beiden Konferenztagen ein kurzweiliges Freizeitprogramm statt, mit Spielen, Basteln und einem Spazierganz am Rheinufer. Unser ganz besonderer Dank gilt unserem wundervollen Betreuer-Team aus der katholischen Pfarrgemeinde in Velbert, das nun schon zum 8. Mal diese Aufgabe ehrenamtlich übernommen hat. Sie wurden am Freitag noch unterstützt vom Düsseldorfer Puppenspieler Frank, der mit seinen Klappmaulpuppen gekommen war.

Am Freitagabend gab es ein leckeres Abendessen mit Gegrilltem und Salaten und danach ein entspanntes und fröhliches Beisammensein bis in die Nacht hinein.

Am Samstagvormittag haben wir zunächst gemeinschaftlich der Menschen gedacht, die ihr Ringen mit ihrer NBIA-Erkrankung verloren haben. Nach einer Pause fand dann die alljährliche Mitgliederversammlung von Hoffnungsbaum e.V. statt. Darüber berichten wir demnächst separat.

Am Samstagnachmittag gab es  noch Einblicke in die internationale NBIA-Patientengemeinschaft. Hoffnungsbaum-Vorsitzende Angelika Klucken stellte Entstehung und Projekte der NBIA Alliance vor, der internationalen Dachorganisation für derzeit 9 NBIA-Patientenvereinigungen.
Anschließend berichtete Fatemeh Mollet aus der Schweiz über die von ihr gegründete NBIA-Patientenorganisation NBIA Suisse. Frau Mollet, die aus dem Iran stammt und dort 3 Nichten mit MPAN hat, ist auch Gründerin einer NBIA-Selbsthilfegruppe im Iran. Dank ihres großen Engagements konnte NBIA Suisse bereits zwei Stipendien für das mehrjährige Forschungsprojekt „Therapeutische Strategien für die Behandlung von MPAN Patienten“ an die Technische Universität München vergeben.

Die anwesenden Familien haben die zahlreichen persönlichen Begegnungen genossen und mit vielen Umarmungen haben wir am späten Samstagnachmittag voneinander Abschied genommen. Die einhellige Rückmeldung war: eine tolle Konferenz und wir freuen uns schon auf das nächste Mal.

Ohne unsere Förderer, die Techniker Krankenkasse, die Stiftung Kindness for Kids sowie durch eine Spendenaktion der Familie Gabasch, wäre diese gelungene Konferenz nicht möglich gewesen. Wir bedanken uns herzlich für ihre finanzielle Unterstützung.

Foto: Valerie Baumann

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