Stanford School of Medicine widmet sich mit einer vierjährigen Studie der BPAN-Forschung

Stanford School of Medicine widmet sich mit einer vierjährigen Studie der BPAN-Forschung

Die Stanford University School of Medicine befindet sich in der Anfangsphase einer vierjährigen Forschungsinitiative, die sich auf die Beta-Propeller-Protein-assoziierte Neurodegeneration (BPAN) konzentriert. Das Projekt wurde mit 200.000 US-Dollar von Isabel’s Chance finanziert, einer in Kalifornien ansässigen gemeinnützigen Organisation, die sich der Förderung der BPAN-Forschung und -Aufklärung widmet, sowie mit Mitteln, die von einer privaten BPAN-Familie gesammelt wurden.

Die von Dr. Juliet Knowles geleitete Forschung wird Experten für neurodegenerative Erkrankungen, pädiatrische Epilepsie, Neurowissenschaften, Pharmakologie und „Omics”-Forschung an der Stanford Medicine zusammenbringen. Zu dem multidisziplinären Team gehören unter anderem Dr. Rebecca Levy, Dr. Frank Longo, Dr. Tony Wyss-Coray, Dr. Birgitt Schuele, Dr. Jonathon Long und Dr. Christopher Lee-Messer.

In der ersten Phase liegt der Schwerpunkt auf der Identifizierung früher Biomarker unter Verwendung menschlicher Zellmodelle und gentechnisch veränderter Mäuse. Knowles und ihr Team untersuchen BPAN-Zellen, um Störungen in Schlüsselprozessen wie der Autophagie, dem Recyclingsystem der Zelle, und der Ferroptose, einer Art des Zelltods, zu verstehen. Die Studie umfasst auch Proteomik- und Metabolomik-Forschung, um Krankheitsmarker und Schlüsselwege zu identifizieren, die an BPAN beteiligt sind.

Um den Krankheitsverlauf besser zu verstehen, werden die Forscher ein neu entwickeltes BPAN-Mausmodell verwenden, um fortgeschrittene Bildgebung (MRT), Aufzeichnungen der Gehirnaktivität (EEG), Verhaltenstests und blutbasierte Studien durchzuführen.

In der nächsten Phase wird das Team tausende, von der US-amerikanischen Food and Drug Administration zugelassene Medikamente und andere Wirkstoffe mithilfe eines Hochdurchsatz-Screening-Verfahrens testen, um festzustellen, ob eines davon die bei BPAN beobachteten Zelldefekte korrigieren kann. Ausgewählte Medikamente werden dann an BPAN-Mäusen getestet, um ihr Potenzial zur Verbesserung der Gehirngesundheit und der neurologischen Funktion zu bewerten.

Das ultimative Ziel dieser Forschung ist es, die BPAN-Studien in Richtung klinischer Studien voranzutreiben, indem potenzielle Behandlungen identifiziert und Biomarker zur Verfolgung des Krankheitsverlaufs und des Ansprechens auf die Therapie etabliert werden.

Wenn Sie die BPAN-Forschungsinitiative von Stanford unterstützen möchten, wenden Sie sich bitte an Melisa Addison unter: melisa.addison@lpfch.org

Übersetzung und Bearbeitung eines Artikels aus dem Newsletter der NBIA Disorders Association vom März 2025
https://nbiadisorders.org/news-events/nbia-newsletters/

75.141 Dollar BPAN-Forschungsstipendium finanziert durch Million Dollar Bike Ride 2024

75.141 Dollar BPAN-Forschungsstipendium finanziert durch Million Dollar Bike Ride 2024

Dr. Young-Ah Seo von der University of Michigan School of Public Health in Ann Arbor, Michigan, erhält ein BPAN-Forschungsstipendium in Höhe von 75.141 Dollar, das durch eine Spendenaktion von NBIA-Familien und Freunden im Rahmen des 11. jährlichen Million Dollar Bike Ride gesammelt wurde.

Die jährliche Radtour wird vom Orphan Disease Center der University of Pennsylvania veranstaltet, das die gesammelten Spenden um 30.000 Dollar aufstockt. Die NBIA Disorders Association nimmt seit 2017 daran teil, wodurch mit Hilfe dieser jährlichen Veranstaltung bereits 11 BPAN-Forschungsstipendien finanziert werden konnten.

Der Titel von Seos Projekt lautet „Charting WDR45-dependent genes for neurodegeneration at a single-cell resolution.“ (Erfassung von WDR45-abhängigen Genen in Zusammenhang mit
Neurodegeneration bei Einzelzellauflösung). Ihr Schwerpunkt liegt auf der Aufdeckung der zugrunde liegenden Ursachen der Neurodegeneration bei BPAN.

Um diese Forschung durchzuführen, wird Seo ein Mausmodell untersuchen, bei dem das WDR45-Gen ausgeschaltet wurde, und dabei die Einzelzell-RNA-Sequenzierung verwenden, um Veränderungen in der Genexpression auf individueller Zellebene zu analysieren. Dazu wird Gehirngewebe aus dem Mausmodell entnommen und in einzelne Zellen zerlegt. Durch die Sequenzierung der genetischen Anweisungen (RNA) jeder Zelle können die Forscher erkennen, welche Gene aktiv oder gestört sind, und so besser verstehen, wie sich das Fehlen von WDR45 auf verschiedene Gehirnzellen auswirkt. Diese Arbeit wird dazu beitragen, die spezifischen Gehirnzellen und molekularen Signalwege zu identifizieren, die am stärksten vom Fehlen von WDR45 betroffen sind.

Dr. Young-Ah Seo
University of Michigan School of Public Health
Ann Arbor, Michigan

„Die Kartierung dieser Signalwege hilft uns, neue Ziele für potenzielle Therapien zu identifizieren, indem wir die Schlüsselprozesse identifizieren, die bei einem Fehlen von WDR45 fehlschlagen. Wenn wir feststellen, dass bestimmte Signalwege – wie diejenigen, die das Überleben der Zellen, die Energieproduktion oder die Abfallbeseitigung steuern – gestört sind, können wir nach bestehenden Medikamenten suchen oder neue Behandlungen entwickeln, die diese Funktionen wiederherstellen und möglicherweise die Neurodegeneration bei BPAN verlangsamen oder verhindern“, sagt Seo. „Dieses Projekt könnte den Weg für die Entwicklung von Behandlungen ebnen, die die Ursachen von BPAN bekämpfen und Patienten mit dieser seltenen Erkrankung zugutekommen.“

Seos bisherige Forschung konzentrierte sich auf die Eisenspeicherung im Gehirn und die durch Eisen verursachte Neurodegeneration bei BPAN-Patienten. Sie erhielt schon den Million Dollar Bike Ride Grant 2021 für ihr Projekt mit dem Titel „Reversing Brain Iron Overload in BPAN by a Natural Small Molecule“ (Umkehrung der Eisenspeicherung im Gehirn bei BPAN durch ein natürliches kleines Molekül).

Auf die Frage nach der Rolle von Eisen im Gehirn bei BPAN antwortete sie: „Ich glaube, dass Eisen im Gehirn bei BPAN eine Rolle spielt, aber es ist möglicherweise nicht die Ursache – es könnte eine Folge von gestörten Zellprozessen aufgrund des Verlusts von WDR45 sein. Unsere Studie wird dazu beitragen, zu klären, ob die Eisenanreicherung die Neurodegeneration verursacht oder ob andere Faktoren vorrangig sind.“

Wenn diese Forschung erfolgreich ist, könnte sie zu Therapien führen, die die normale Zellfunktion wiederherstellen. Mögliche Behandlungen könnten Medikamente umfassen, die dabei helfen, Abfallstoffe effizienter zu beseitigen, Neuronen vor Stress zu schützen oder sogar den Eisenhaushalt auf kontrollierte Weise zu regulieren.

 

Übersetzung und Bearbeitung eines Artikels von Patricia Wood aus dem Newsletter der NBIA Disorders Association vom März 2025
https://nbiadisorders.org/news-events/nbia-newsletters/

OHSU reicht Antrag auf Zulassung von Lebensmittelzusatzstoff CoA-Z bei der FDA ein – trotz ungewisser Forschungsfinanzierung

OHSU reicht Antrag auf Zulassung von Lebensmittelzusatzstoff CoA-Z bei der FDA ein – trotz ungewisser Forschungsfinanzierung

NBIAcure an der Oregon Health & Science University (OHSU) hat bei der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) einen Antrag auf Zulassung des Lebensmittelzusatzstoffs CoA-Z gestellt, ihrem führenden Wirkstoff gegen Pantothenatkinase-assoziierte Neurodegeneration (PKAN). Der im Februar eingereichte Antrag umfasst 48 Dateien und mehr als 600 Seiten und ist das Ergebnis von neun Jahren Forschung und Entwicklung.

Dr. Penny Hogarth und Dr. Susan Hayflick
NBIAcure an der Oregon Health and Science University

Die FDA hat den Eingang des Antrags bestätigt und wird einen zuständigen Sachbearbeiter benennen, der den Überprüfungsprozess überwacht.

NBIAcure hatte ursprünglich eine frühere Einreichung angestrebt, doch aufgrund erheblicher gesundheitlicher Probleme einiger Teammitglieder musste der Zeitplan geändert werden. Die NBIA-Gemeinschaft ist sich der Auswirkungen solcher unvorhergesehenen medizinischen Probleme bewusst, die jeden Aspekt des Lebens beeinträchtigen können, einschließlich Forschungsinitiativen. Wir freuen uns, berichten zu können, dass das Team wieder voll einsatzfähig ist.

Der Zeitplan für die Prüfung durch die FDA ist derzeit noch unklar und hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter mögliche Einflüsse durch die jüngsten Entwicklungen innerhalb der US-Regierung.

Dr. Susan Hayflick und das OHSU-Team haben ihre Besorgnis über die kürzlich erfolgte Einstellung der Genehmigung neuer wissenschaftlicher Fördermittel durch die National Institutes of Health (NIH) zum Ausdruck gebracht. Das Team hat darauf hingewiesen, dass dies erhebliche Auswirkungen auf die NBIA-Forschung und die Erforschung anderer Seltener Erkrankungen haben könnte, wenn es länger andauert, und somit den Fortschritt der wissenschaftlichen Entwicklungen von der Forschung bis zur klinischen Anwendung beeinträchtigen würde.

NBIA Disorders Association ist sich der möglichen Auswirkungen dieser Entwicklungen bewusst und setzt sich weiterhin für eine kontinuierliche, starke Finanzierung der medizinischen Forschung ein. Im Rahmen dieser Bemühungen hat die Organisation aktiv mit anderen Interessenvertretungen für seltene Krankheiten zusammengearbeitet, um Unterschriftenlisten an den Kongress zu unterstützen, in denen die Notwendigkeit einer nachhaltigen und robusten Finanzierung der NIH betont wird.

Wir bleiben zwar zuversichtlich, dass diese Herausforderungen bewältigt werden, ermutigen unsere Gemeinschaft jedoch, sich auf dem Laufenden zu halten und sich an Diskussionen darüber zu beteiligen, wie sich mögliche Änderungen in der Finanzierung auf aktuelle und zukünftige NBIA-Forschungsinitiativen auswirken könnten. Personen, die ihre Erfahrungen teilen und ihre Bedenken äußern möchten, werden gebeten, sich an ihre US-Senatoren oder Kongressabgeordneten zu wenden.

Übersetzung und Bearbeitung eines Artikels aus dem Newsletter der NBIA Disorders Association vom März 2025
https://nbiadisorders.org/news-events/nbia-newsletters/

Globale wissenschaftliche Zusammenarbeit beim ersten Runden Tisch zu BPAN

Globale wissenschaftliche Zusammenarbeit beim ersten Runden Tisch zu BPAN

Anfang Oktober veranstaltete die NBIA Disorders Association (NBIA DA) den ersten wissenschaftlichen Runden Tisch zu BPAN, an dem dreizehn gemeinnützige Organisationen aus aller Welt teilnahmen, die sich für die Finanzierung und Förderung der Forschung im Bereich der Beta-Propeller-Protein-assoziierten Neurodegeneration (BPAN) einsetzen. Seit der Entdeckung im Jahr 2012 hat sich BPAN zur häufigsten Erkrankung entwickelt.

Im Zuge der Entwicklung der BPAN-Forschungslandschaft haben viele von BPAN betroffene Familien weitere gemeinnützige Organisationen gegründet, die sich der Finanzierung der Forschung widmen. Zu ihnen gesellen sich die internationalen Partnerorganisationen der NBIA Alliance, die ähnlich wie die NBIA Dissorders Association ebenfalls die Forschung zu allen NBIA-Erkrankungen unterstützen.

An dem Runde Tisch nahmen Vertreter von dreizehn globalen Organisationen teil: Action for BPAN (Großbritannien), AISNAF (Italien), BPAN France (Frankreich), BPAN Spain (Spanien), Don’t Forget Morgan Foundation (USA), Duets Across America (USA), Hoffnungsbaum e.V. (Deutschland), Hope for Hermione (Großbritannien), Isabel’s Chance (USA), NBIA Disorders Association (USA), NBIA Polska (Polen), NBIA Suisse (Schweiz) und Stichting IJzersterk (Niederlande).

Der Zweck des Runden Tischs bestand darin, sicherzustellen, dass alle Organisationen über die laufenden Forschungsbemühungen auf dem Laufenden sind, um Doppelarbeit zu vermeiden und Bereiche zu identifizieren, die weiterer Aufmerksamkeit bedürfen. Vor allem aber bekräftigte das Treffen das gemeinsame Engagement für ein gemeinsames Ziel: die Suche nach wirksamen Behandlungsmethoden und letztlich einer Heilung für BPAN. Seit 2012 hat die Forschungsgemeinschaft bedeutende Fortschritte beim Verständnis der Krankheit erzielt, und die teilnehmenden Organisationen waren stolz darauf, die Fortschritte in mehreren wichtigen Forschungsbereichen vorstellen zu können.

Ein Schwerpunkt lag auf dem Austausch über den aktuellen Stand der Patientenregister und der Studien zum Krankheitsverlauf, die für das Verständnis des gesamten Spektrums der Auswirkungen von BPAN von entscheidender Bedeutung sind. Diese Bemühungen verfolgen den Krankheitsverlauf im Laufe der Zeit und liefern wertvolle Erkenntnisse über mögliche Behandlungsoptionen.

Weitere diskutierte Forschungsbereiche waren Autophagie, mitochondriale Dysfunktion, Ferroptose und die Identifizierung von Biomarkern. Das Verständnis der zellulären Mechanismen hinter BPAN ist entscheidend für die Entwicklung von Therapien, die die Symptome bekämpfen und deren Wirksamkeit messen können. Die Gruppe diskutierte auch die Notwendigkeit der Entwicklung von niedermolekularen Wirkstoffen, sog. Small Molecules, und die Förderung von Gentherapie-Initiativen. Beide Ansätze könnten direkt auf die genetischen Ursachen von BPAN abzielen und Hoffnung auf eine gezielte Behandlung bieten.

 „Gemeinsam handeln, um schneller bessere Ergebnisse zu erzielen.“ – Christian Magnet, BPAJVFrance

Darüber hinaus konzentrierte sich die Diskussion auch auf von der FDA zugelassene Wirkstoffe, die derzeit aktiv in Tiermodellen getestet und weiter untersucht werden. Die Hoffnung besteht darin, bereits für andere medizinische Zwecke zugelassene Medikamente zu identifizieren, die off-label zur Linderung der Symptome von BPAN eingesetzt werden könnten.

Der Runde Tisch hob auch die Fortschritte bei der Erstellung von Konsensrichtlinien für die medizinische Fachwelt und der Einrichtung von NBIA-Kompetenzzentren und BPAN-spezifischen Kliniken hervor. Diese Bemühungen sind von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass Familien eine hochwertige, spezialisierte Versorgung erhalten und gleichzeitig die Forschung zu dieser Erkrankung vorangetrieben wird.

Da Forschungseinrichtungen weltweit verschiedene Aspekte von BPAN untersuchen, ist die Bedeutung einer kontinuierlichen Zusammenarbeit so deutlich wie nie zuvor. Wie Christian Magnet von BPAN France betonte: „Gemeinsam handeln, um schneller bessere Ergebnisse zu erzielen.“ Durch den Austausch von Informationen und Ideen können Organisationen ihre Bemühungen aufeinander abstimmen, Ressourcen maximieren und sicherstellen, dass sich ihre Arbeit gegenseitig ergänzt.

Mit Blick auf die Zukunft sind die an der Diskussionsrunde beteiligten Organisationen entschlossen, die Dynamik aufrechtzuerhalten und eng miteinander in Verbindung zu bleiben. Regelmäßige Treffen alle sechs Monate werden dazu beitragen, dass sich die Forschungsbemühungen weiterhin auf die vielversprechendsten Bereiche konzentrieren.

„Es war eine sehr inspirierende Sitzung, an der ich als neu registrierte Wohltätigkeitsorganisation teilnehmen durfte. Es ist wirklich wertvoll, Beziehungen zu anderen Menschen auf der ganzen Welt aufzubauen, die einen sehr ähnlichen Weg gehen, und noch mehr Hoffnung zu haben, dass wir BPAN besiegen und unseren Kindern eine viel bessere Zukunft bieten können, als vorhergesagt“, sagte Kelly Sayers von Action for BPAN. Diese Einstellung spiegelt den gemeinsamen Optimismus der Organisationen wider, dass die Zusammenarbeit den Fortschritt hin zu bedeutenden Durchbrüchen für BPAN-Familien beschleunigen wird.

Christina Ftikas von der Don’t Forget Morgan Foundation fügte hinzu: „Nur die Zusammenarbeit und Forschungsbemühungen der BPAN-Organisationen werden der Gemeinschaft helfen, schneller ans Ziel zu kommen, und hoffentlich zur Entwicklung einer Behandlung für unsere wunderbaren Kinder führen.“ Die Bedeutung dieser gemeinsamen Bemühungen kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, da die BPAN-Gemeinschaft mit Hoffnung und Entschlossenheit weiter voranschreitet.

Diese fortlaufende Zusammenarbeit unterstreicht die Stärke und das Engagement der BPAN-Gemeinschaft. Gemeinsam bringen uns diese Bemühungen einem Zeitpunkt näher, an dem wirksame Behandlungen und eine Heilung in greifbare Nähe rücken.

Übersetzung und Bearbeitung eines Artikels von Amber Denton aus dem Newsletter der NBIA Disorders Association vom Dezember 2024
https://nbiadisorders.org/news-events/nbia-newsletters/

9. Internationales NBIA-Symposium in der Türkei

9. Internationales NBIA-Symposium in der Türkei

Die historische und wunderschöne Stadt Istanbul war im vergangenen Oktober Schauplatz des 9. Internationalen NBIA-Symposiums, das mit 142 Teilnehmern aus 15 Ländern, darunter viele neue Kliniker und Wissenschaftler, einen Besucherrekord verzeichnete.

Die Veranstaltung brachte Experten zusammen, um Kooperationen zu fördern und neue Erkenntnisse und Ideen über mögliche Behandlungen für neurodegenerative Erkrankungen mit Eisenansammlung im Gehirn (NBIA) auszutauschen. Die Sitzungen befassten sich mit den neuesten Entwicklungen und laufenden Forschungen auf molekularer, biochemischer und metabolischer Ebene.

Teilnehmer des 9. Internationalen Symposiums über NBIA in Istanbul, Türkei. Die Sitzungen fanden in der historischen Universität Istanbul statt, die 1453 gegründet wurde.

Das Symposium-Programm umfasst die Vorträge, Lebensläufe der Referenten und eine kurze Zusammenfassung ihrer Arbeit.

Gastgeberin 2024 war Dr. Zuhal Yapici, Ärztin und Professorin für Neurologie und Kinderneurologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Istanbul, wo die Symposiumssitzungen stattfanden. Yapici und ihr Organisationskomitee haben bei der Ausrichtung der Tagung hervorragende Arbeit geleistet.

In ihrer klinischen Praxis behandelt sie 125 Personen mit NBIA-Erkrankungen, darunter vor allem Patienten mit mitochondrialer membranassoziierter Neurodegeneration (MPAN), Pantothenatkinase-assoziierter Neurodegeneration (PKAN), Beta-Propeller-Protein-assoziierter Neurodegeneration (BPAN), Kufor-Rakeb-Syndrom und PLA2G6-assoziierter Neurodegeneration (PLAN).

Seit 2014 gewährt unsere Organisation Reisestipendien an Nachwuchswissenschaftler, die sich mit NBIA-Forschung befassen. Diese Stipendien werden an Forscher vergeben, die Poster-Abstracts zu ihrer Arbeit einreichen und am wissenschaftlichen Symposium teilnehmen möchten, sich dies aber sonst möglicherweise nicht leisten könnten. In diesem Jahr haben wir fünf Forschern Reisestipendien in Höhe von insgesamt 2500 Dollar gewährt. Wir glauben, dass die Förderung dieser neuen Forschergruppe wichtig ist, um das Wachstum unserer Gemeinschaft zu unterstützen und neue Mitglieder zu gewinnen.

Darüber hinaus verlieh NBIA Suisse den Best E-Poster Awards in Höhe von jeweils 500 € an Dr. Ibrahim Kamaci aus der Türkei und Dr. Eleanor Attridge aus dem Vereinigten Königreich für ihre jeweiligen Arbeiten „QSM im Kufor-Rakeb-Syndrom” und „Molekulare Mechanismen bei BPAN”. Insgesamt wurden 33 E-Poster-Symposiumspräsentationen für das Symposium angenommen.

Zum ersten Mal begann das diesjährige Symposium mit einem Nachmittag voller klinischer Sitzungen, die viele türkische Kliniker anzogen, die auch zur Teilnahme am wissenschaftlichen Teil des Symposiums eingeladen waren. Zu den Themen dieser Sitzungen gehörten die Erkennung von NBIA-Patienten, die klinischen Merkmale und die Langzeitnachsorge von MPAN-Patienten, die Verwendung von Botulinumtoxin und Tiefenhirnstimulation (DBS) bei NBIA, elektrophysiologische Aspekte von NBIA, einschließlich der Beteiligung des peripheren Nervensystems mit Elektromyographie-Befunden (EMG), sowie Epilepsie mit Elektroenzephalogramm-Befunden (EeG).

Im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten gibt es in der Türkei eine hohe Anzahl von MPAN-Patienten, da die meisten identifizierten Personen in Osteuropa und Asien leben. Dies ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass in einigen dieser Länder eine hohe Anzahl von Ehen zwischen genetisch verwandten Personen geschlossen wird. Ein weiterer Faktor ist, dass MPAN manchmal autosomal-dominant vererbt wird, was bedeutet, dass ein einziges defektes Gen von einem der Elternteile ausreicht, um die Krankheit auszulösen. 

Neben den häufiger vorkommenden NBIA-Erkrankungen gab es auch Sitzungen zu Aceruloplasminämie und Kufor-Rakeb-Syndrom, die in dieser Region der Welt häufiger auftreten.
Die Forscher stellten ihre neuesten Erkenntnisse vor, woraufhin nach jeder Präsentation lebhafte Frage-und-Antwort-Runden folgten. Es gab auch zahlreiche Gelegenheiten, andere Teilnehmer kennenzulernen und Forschungsideen und mögliche zukünftige Kooperationen zu diskutieren.

Als jemand, der seit dem ersten Symposium im Jahr 2000 an allen Veranstaltungen teilgenommen hat, finde ich es inspirierend zu sehen, wie weit unsere NBIA-Gemeinschaft gekommen ist und wie die Zahl der Forscher, die sich mit NBIA befassen und jeden Tag der Entdeckung von Behandlungsmethoden näher kommen, gewachsen ist.

Wissenschaftlicher Ausschuss:

    • Bulent Elibol, (Türkei)
    • Murat Emre, (Türkei)
    • Susan Hayflick, (USA)
    • Thomas Klopstock, (Deutschland)
    • Manju Kurian, (Großbritannien)
    • Susanne Schneider, (Deutschland)
    • Valeria Tiranti, (Italien)
    • Patricia Wood (USA)
    • Zuhal Yapici (Türkei)

Organisationskomitee:

    • Ozgür Oztop Çakmak (Türkei)
    • Murat Dilek (Türkei)
    • Cem Ismail Küçükali (Türkei)
    • Murat Terzi (Türkei)
    • Zuhal Yapici (Türkei)

Vielen Dank an die Sponsoren! Eine vollständige Liste der Sponsoren finden Sie auf der letzten Seite des Programms des 9. NBIA-Symposium

Übersetzung und Bearbeitung eines Artikels von Patricia Wood aus dem Newsletter der NBIA Disorders Association vom Dezember 2024
https://nbiadisorders.org/news-events/nbia-newsletters/

Abonnieren Sie unseren Hoffnungsbaum-Newsletter!

Mit unseren Newsletter-E-Mails erhalten Sie wertvolle Informationen rund um NBIA. Wenn Sie neben dem allgemeinen Newsletter zusätzliche Infos zu einzelnen NBIA-Varianten oder spezielle Infos für Forscher/Kliniker abonnieren wollen, klicken Sie bitte hier: Zusätzliche Infos abonnieren

Datenschutz

Du hast dich erfolgreich angemeldet!