INAD Gentherapie rückt einen Schritt näher

INAD Gentherapie rückt einen Schritt näher

Gekürzte Übersetzung eines englischen Artikels von Patricia Wood

Die Arbeit an einer Gentherapie für Infantile Neuroaxonale Dystrophie, genannt INAD, bekam im Oktober einen großen Anschub, als eine Londoner Biotech-Firma ihre Absicht bekundete, dabei zu helfen, die Therapie an den Markt zu bringen.

Das in London ansässige Unternehmen Bloomsbury Genetic Therapies Limited, bekannt als Bloomsbury, will seine Bemühungen mit Hilfe einer Anschubfinanzierung in Höhe von 5 Millionen Pfund vom UCL Technology Fund vorantreiben. Bloomsbury arbeitet an einer Gentherapie auf der Basis von Adeno-assoziierten Viren (AAV) namens BGT-INAD zur Behandlung von INAD.

INAD ist eine Form der PLA2G6-assoziierten Neurodegeneration oder PLAN, die in der Regel im Alter zwischen 6 Monaten und 3 Jahren auftritt und rasch fortschreitet. Viele betroffene Kinder überleben ihr erstes Lebensjahrzehnt nicht. (…)

Bloomsbury profitiert von den Fachkenntnissen seiner akademischen Wissenschaftler in den Bereichen Gentherapie und Seltene Erkrankungen, darunter die Professoren Manju Kurian und Ahad Rahim vom University College London. Kurian und Rahim arbeiten seit acht Jahren an einer gentherapeutischen Behandlung für INAD. Die NBIA Disorders Association gewährte den Forschern 2014 einen Zuschuss in Höhe von 150.000 USD, um die Arbeit aufzunehmen. Es folgten 655.000 Pfund vom britischen Medical Research Council.

Bild: Forscher vom University College London beim 8. Internationalen NBIA- Symposium im Oktober 2022, wo sie ihre Arbeit präsentierten.
L-R: Professor Ahad Rahim, Dr. Apostolos Papandreou, Dr. Audrey Soo, Professor Manju Kurian, Dr. Robert Spaull.

Auf dem 8. Internationalen NBIA-Symposium in Lausanne stellte Rahim im Oktober 2022 die vielversprechenden Daten für BGT-INAD vor. Vorläufige Ergebnisse zeigen eine deutliche Verbesserung der Überlebens- und Verhaltensparameter bei mit BGT-INAD behandelten Mäusen.

Dr. Audrey Soo, die zur Forschungsgruppe von Professor Kurian am UCL gehört, gab auf dem Symposium ebenfalls einen aktuellen Überblick über die Vorbereitungen für eine klinische Gentherapie-Studie mit BGT-INAD. Sie sagte, die Arbeit beruhe auf einer umfangreichen retrospektiven Studie zum natürlichen Krankheitsverlauf mit mehr als 300 INAD-Patienten weltweit. (…)

Die UCL-Forschung hat den Kenntnisstand zu INAD, einschließlich ihrer wichtigsten Merkmale und Symptome, verbessert. Vor allem aber haben die Forscher eine aussagekräftige krankheitsspezifische Bewertungsskala für INAD entwickelt und potenzielle Biomarker für Blut und Liquor entdeckt. Sobald die Biomarker vollständig bestätigt sind, können sie in klinischen Studien als Ergebnismaßstab verwendet werden, wodurch die Entwicklung und Zulassung potenzieller Behandlungen für INAD-Patienten beschleunigt wird. Soo sagte, sie werde die Entwicklung und Validierung von INAD-Biomarkern im Laufe des Jahres 2023 fortsetzen.

Bloomsbury arbeitet mit den Forschern an einem beschleunigten Zeitplan, um seine Gentherapie-Forschungsprogramme so schnell wie möglich in die klinische Erprobung zu bringen. Bloomsbury plant, die umfassende Wirksamkeitsbewertung für BGT-INAD im INAD-Mausmodell im ersten Quartal 2023 abzuschließen. Anschließend wird sich das Unternehmen auf die erforderlichen Sicherheitstests an Tieren konzentrieren. Es hofft, dass das beschleunigte klinische Studiendesign die Zeitspanne bis zur Zulassung durch die Zulassungsbehörden wie die Europäische Arzneimittelagentur oder die US-amerikanische Food and Drug Administration verkürzen wird, so dass es die Therapie zur Behandlung von Patienten kommerziell verfügbar machen kann.
Bloomsbury hält seine Website auf dem neuesten Stand, so dass sich Patienten und Angehörige unter https://bloomsburygtx.com über die neuesten Entwicklungen informieren können. (…)

Vollständige Originalversion des Artikels und Bildquelle in Dezember-Newsletter 2022 der NBIA Disorders Association, S. 6/7):
https://www.nbiadisorders.org/news-events/nbia-newsletters/62-2022-newsletters/477-2022-december-newsletter
Übersetzt mit Unterstützung von www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

PKAN-Studie mit CoA-Z in den USA abgeschlossen

PKAN-Studie mit CoA-Z in den USA abgeschlossen

Die Oregon Health & Science University in Portland (USA) hat von 2019 bis 2022 mit einem neuen Präparat namens „CoA-Z“ zur Behandlung von PKAN eine erste klinische Studie für PKAN-Patienten in den USA durchgeführt.

Dieser erste Studienteil wurde inzwischen abgeschlossen und die Analyse der Daten hat begonnen mit dem Ziel, die Sicherheit und die Verträglichkeit von CoA-Z zu ermitteln und herauszufinden, ob es als Therapie für PKAN geeignet sein könnte. Dafür müssen nun Hunderte Biomarker-Blutproben, die im Laufe von drei Jahren gesammelt und eingefroren aufbewahrt wurden, im Labor analysiert werden.

Die Studiendauer musste am Ende verkürzt werden wegen pandemiebedingter Probleme mit der Lieferkette. Aber diese dezentral angelegte Studie konnte trotz der COVID-19-Pandemie zunächst ohne wesentliche Anpassungen durchgeführt werden, da zentrale Klinikvisiten nicht geplant waren und vom jeweiligen Heimatort der Familien aus alle nötigen Daten und Proben an die OHSU geschickt werden konnten, was den Einschränkungen durch die Pandemie ohnehin entsprach.

Von Dezember 2019 bis September 2021 wurden 77 Kinder und Erwachsene mit PKAN in die Studie aufgenommen. Ein Großteil der Studienteilnehmer nahm bis zum Ende ihrer jeweils zweijährigen Studienzeit bzw. bis zum Ende des aktiven Teils der Studie im Sommer 2022 als Probanden teil.

Nächste Schritte sind die Überprüfung aller Daten und die Analyse der Informationen durch die Statistiker der OHSU, einschließlich der Daten zu Komplikationen, zur Einhaltung der Studienregeln durch die Probanden, sowie der klinischen Informationen aus der PKANready-Studie zum natürlichen Krankheitsverlauf, die parallel zur CoA-Z-Studie stattfand.

Mittlerweile arbeiten niederländische und britische PKAN-Forschungsteams an ähnlichen klinischen Studien. Die Studie in den Niederlanden ist bereits weit fortgeschritten und die Arbeitsgruppe in Großbritannien erwartet den Start ihrer Studie für dieses Jahr. Diese Studien unterscheiden sich voneinander und das Team an der OHSU hofft auf hilfreiche Informationen aus den unterschiedlich durchgeführten Studien, die die Entwicklung von CoA-Z vorantreiben können.

Quelle: Dezember-Newsletter 2022 der NBIA Disorders Association, S. 11:
https://www.nbiadisorders.org/news-events/nbia-newsletters/62-2022-newsletters/477-2022-december-newsletter/

Zwei MPAN-Projektförderungen in Höhe von insgesamt $ 140,000 vergeben

Zwei MPAN-Projektförderungen in Höhe von insgesamt $ 140,000 vergeben

Hoffnungsbaum e.V. hat in Gemeinschaft mit drei Schwesterorganisationen in Europa und den USA zwei MPAN-Stipendien vergeben, mit denen Forschungsprioritäten auf dem Gebiet der Mitochondrien-Membranprotein-assoziierten Neurodegeneration (MPAN) vorangetrieben werden sollen, die während eines Experten-Workshops zu MPAN festgelegt wurden. MPAN gehört zu den vier häufigsten Suptypen aus der Erkrankungsgruppe, deren Oberbegriff „Neurodegeneration mit Eisenspeicherung im Gehirn“ ist.

Dr. Lena F. Burbulla von der Ludwig-Maximilians-Universität in München und Dr. Rajnish Bharadwaj von der Universität Rochester in New Jersey (USA) erhielten jeweils einjährige Forschungsstipendien in Höhe von $ 70.000 zur Untersuchung von MPAN.

Die Finanzierung wurde durch eine internationale Zusammenarbeit ermöglicht, an der neben Hoffnungsbaum e.V. auch die NBIA Disorders Association in den USA, Associazione Italiana Sindromi Neurodegenerative da Accumulo di Ferro (AISNAF) in Italien und Stichting Ijzersterk in den Niederlanden beteiligt waren.

In einem Workshop Ende 2020 unter der Leitung von Dr. Francesca Sofia, Gründerin und Geschäftsführerin von Science Compass in Mailand, Italien, diskutierten die Forscher gemeinsam auf der Basis vorhandener Forschungsdaten eine Forschungsstrategie für MPAN und bewerteten Stärken, Herausforderungen und Trends in der MPAN-Forschung, um eine Reihe wissenschaftlicher Prioritäten festzulegen. Einzelheiten dazu finden Sie hier: https://www.hoffnungsbaum.de/aktuelle-ausschreibung-einer-mpan-foerderung/

 

Dr. Lena F. Burbulla von der Ludwig-Maximilians-Universität in München

Mitochondrien, Dopamin-Stoffwechsel und Alpha-Synuclein

Burbullas Forschung umfasst die Modellierung menschlicher Krankheiten durch die Schaffung von patienteneigenen Zellen, um neue Mechanismen zu entdecken, die der Pathologie von MPAN zugrunde liegen. Zu diesem Zweck verwendet ihr Labor induzierte pluripotente Stammzellen (iPSC), die aus Hautzellen von Menschen mit MPAN gewonnen wurden. Burbullas Team wird diese Stammzellen – die theoretisch in jede Art von Zelle im Körper verwandelt werden können – verwenden, um dopaminerge Nervenzellen, sogenannte Neuronen, zu erzeugen, von denen bekannt ist, dass sie in den Gehirnen von MPAN-Patienten betroffen sind. Dopaminerge Nervenzellen produzieren den Neurotransmitter Dopamin, einen chemischen Botenstoff, der an der Regulierung von Körperbewegungen, Gedächtnis, Motivation, Aufmerksamkeit, Lernen und mehr beteiligt ist.

Mutationen in einem bestimmten Gen, C19orf12, sind die einzige bekannte Ursache von MPAN. Die Funktion des durch das Gen gesteuerten Proteins C19orf12 ist noch weitgehend unbekannt. Mithilfe von Krankheitsmodellierungsansätzen werden die Forscher in einem patientenspezifischen Modell die Funktion des C19orf12-Proteins untersuchen, vor allem, wie sich der Verlust dieses Proteins auf die Gehirnzellen auswirkt. Burbulla und ihr Team wollen herausfinden, wie sich der Verlust der C19orf12-Funktion auf die Gesundheit der Mitochondrien in diesen Nervenzellen der Patienten auswirkt. Die Mitochondrien sind die „Kraftwerke der Zelle“, die etwa 90 % der Energie produzieren, die Zellen zum Überleben benötigen. Wenn Mitochondrien geschädigt werden, kann dies katastrophale Folgen für die Zelle haben und eine Reihe von toxischen Ereignissen auslösen, die schließlich zum Tod der Nervenzellen führen. Da das C19orf12-Protein bekanntermaßen mit Mitochondrien assoziiert ist, könnte sein Funktionsverlust die Mitochondrien beeinträchtigen und weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit und Widerstandsfähigkeit der Zellen haben.

Das Stammzellmodell wird es den Forschern ermöglichen, die MPAN-Zellen mit gesunden Zellen zu vergleichen und die Rolle des Proteins besser zu verstehen. Sie werden auch über die Mitochondrien hinaus nach krankheitsbedingter Pathologie suchen und mögliche Veränderungen bei der Verarbeitung des Neurotransmitters Dopamin in diesen Nervenzellen sowie ein Protein namens Alpha-Synuclein untersuchen, von dem bekannt ist, dass es sich in den Gehirnen von MPAN-Patienten pathologisch anreichert.

Alpha-Synuclein befindet sich an den Enden der Nervenzellen im synaptischen Spalt – dem Bereich zwischen den Neuronen, in dem die Neurotransmitter freigesetzt werden, um Nachrichten im ganzen Körper weiterzuleiten. Abnorm geformtes oder übermäßig reichlich vorhandenes Alpha-Synuclein führt zur Aggregation oder Verklumpung der Proteine und hemmt die normale Funktion der Neuronen.

 

Dr. Rajnish Bharadwaj von der Universität Rochester in New Jersey (USA)

Knockout-Fliegen, Lipidstoffwechsel und Mitochondrienfunktion

Baharadwajs Forschung wird sich darauf konzentrieren, die vom C19orf12-Gen produzierten Proteine besser zu verstehen. Sein Team wird Modelle von Fruchtfliegen verwenden, die gentechnisch so verändert wurden, dass ihnen die Gene CG3740 und CG11671 fehlen, die dem C19orf12-Gen beim Menschen entsprechen.

Frühere Studien anderer Gruppen und seine laufenden Arbeiten haben gezeigt, dass die Fliegenmodelle eine kürzere Lebenserwartung, Bewegungsdefizite und einen Verlust von Neuronen im Gehirn und in der Netzhaut aufweisen. Dies deutet darauf hin, dass die Fruchtfliegen ein vielversprechendes Modell für die Untersuchung von NBIA sind.

Die Studien des Teams deuten auch darauf hin, dass C19orf12 ein Membrankontaktstellenprotein ist, das möglicherweise an der Kommunikation zwischen Organellen, spezialisierten Untereinheiten innerhalb der Zelle, wie dem endoplasmatischen Retikulum und Lipidtröpfchen (Fetten), beteiligt ist. Das endoplasmatische Retikulum hat in der Zelle die Aufgabe, Proteine zu produzieren, und ist an der Produktion und Speicherung von Lipiden beteiligt.

Ziel des Teams ist es zu untersuchen, wie das C19orf12-Protein in den Lipidstoffwechsel und die Funktion der Mitochondrien eingebunden ist. Der Lipidstoffwechsel ist der Prozess der Produktion und des Abbaus von Lipiden oder Fetten in den Zellen. Die Forscher wollen diese Rolle im Gehirn und anderen Organen aufdecken. Sowohl der Lipidstoffwechsel als auch die mitochondriale Funktion sind auch bei anderen Formen von NBIA beteiligt.

Insgesamt werden die Schaffung und Untersuchung dieser Krankheitsmodelle und die darauf aufbauende Forschung das Verständnis von MPAN verbessern und den Weg für die dringend nötige Entwicklung von Behandlungen ebnen.

 

Quelle: Artikel „Two MPAN grants worth $140,000 awarded to further disease insights“ im Dezember-Newsletter 2022 der NBIA Disorders Association. Wir danken für die freundliche Genehmigung der Verwendung von Inhalten des Artikels. Übersetzungen mit Hilfe der kostenlosen Version von https://www.deepl.com/translator

12. Oktober 2022, Online-Vortrag: Erbliche Entwicklungsstörungen besser verstehen – was man durch den natürlichen Krankheitsverlauf lernen kann

12. Oktober 2022, Online-Vortrag: Erbliche Entwicklungsstörungen besser verstehen – was man durch den natürlichen Krankheitsverlauf lernen kann

Steffen Syrbe ist Kinderneurologe und Professor für Pädiatrische Epileptologie am Universitätsklinikum Heidelberg. Er arbeitet seit über 15 Jahren mit Kindern mit neurologischen Entwicklungsstörungen. In dieser Zeit hat er ein starkes Interesse an genetischen Ursachen von Epilepsien und neurologischen Erkrankungen entwickelt. Er hat verschiedene neurologische genetische Erkrankung mit beschrieben und neue genetische Ursachen identifiziert. Aktuell liegt ein Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit in der Translation der Grundlagenforschung zu neuen Therapien.

Erbliche Entwicklungsstörungen besser verstehen – was man durch den natürlichen Krankheitsverlauf lernen kann, aufgezeigt am Beispiel BPAN

Um aus Erkenntnissen der Grundlagenforschung neue Therapien entwickeln zu können, ist es wichtig, den natürlichen Krankheitsverlauf von Entwicklungsstörungen zu verstehen. Nur wenn man den natürlichen Krankheitsverlauf kennt, kann man beurteilen, ob Interventionen Wirkung zeigen.

Eine Übersicht über alle Online-Vorträge finden Sie hier: Online-Vorträge

Prof. Dr. med. Steffen Syrbe

Ambulanz für Kinder mit therapieschwierigen Epilepsien im Sozialpädiatrischen Zentrum Heidelberg

Mehr Infos…

 

 

 

 

8. Internationales Symposium zu NBIA in der Schweiz

8. Internationales Symposium zu NBIA in der Schweiz

NBIA-Wissenschaftler treffen sich zum Austausch über ihre Forschung vom 13.-15. Oktober in Lausanne in der Schweiz im Rahmen des 8. Internationalen NBIA-Symposiums. Mehr als 20 Wissenschaftler und Mediziner aus aller Welt werden die Ergebnisse ihrer NBIA-Projekte vorstellen und dabei auch die neuesten Entwicklungen in der aktuellen NBIA-Forschung kennenlernen. Das hochkarätige Programm umfasst Vorträge insbesondere zu den häufigsten NBIA-Varianten PKAN, BPAN, MPAN, PLAN und FAHN und darüber hinaus sowie sich daran anschließende Diskussionsrunden zu den nötigen nächsten Schritten in den diversen NBIA-Forschungszweigen.

 

In vertraulicher Atmosphäre bietet das Symposium daneben die Chance zum persönlichen Kennenlernen und zur Vernetzung der Forscher, auch im Hinblick auf zukünftige Kooperationen bei Forschungsvorhaben. Klinisch tätige Mediziner, zumeist auch mit Forschungserfahrung in NBIA, können sich darüber hinaus zu ihren Erfahrungen mit den Behandlungsoptionen für NBIA-Patienten austauschen und so neue Erkenntnisse mit in ihren klinischen Alltag nehmen.

Hoffnungsbaum e.V. gehört mit 5.000 € zu den Sponsoren dieser bedeutsamen NBIA-Veranstaltung, dem ersten persönlichen Treffen der NBIA-Forscher seit 2017. 2020 fand das Symposium pandemiebedingt nur online statt. Unsere US-Partnerorganisation, die NBIA Disorders Accociation, steuert 5,000 $ bei in Form von Reisestipendien für Nachwuchswissenschaftler.

Organisiert wird das Symposium von der Schweizer NBIA-Patientenorganisation NBIA Suisse unter der Leitung ihrer Vorsitzenden Fatemeh Mollet. Unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Thomas Klopstock, Leiter des NBIA-Zentrums am Friedrich-Baur-Institut in München, hat ein 5-köpfiges wissenschaftliches Komitee die Programmgestaltung übernommen. Für Hoffnungsbaum e.V. hat dort als Patientenvertretung unser Vorsitzender Markus Nielbock mitgearbeitet.

Website zum Symposium: https://nbiasuisse.org/8th-international-symposium-on-nbia/

Forschungsprojekt führt zu einem Stammzellmodell von FAHN

Forschungsprojekt führt zu einem Stammzellmodell von FAHN

Ein deutsches Wissenschaftlerteam, das im Jahr 2020 von der NBIA Disorders Association ein Forschungsstipendium in Höhe von 45.000 Dollar erhalten hat, hat erfolgreich ein Stammzellmodell von FAHN hergestellt, um Forschenden ein besseres Verständnis der Erkrankung und die Erprobung potenzieller Therapien für diese Krankheit zu ermöglichen.

FAHN (Fatty Acid Hydroxylase-associated Neurodegeneration) ist eine seltene Form von NBIA. Bei dem von den Forschenden hergestellten Stammzell-Typ handelt es sich um eine induzierte pluripotente Stammzelle, die so programmiert werden kann, dass sie sich zu jeder Art von menschlicher Zelle entwickelt. Das Team entwickelte die Stammzellen aus Hautfibroblasten von FAHN-Patienten. Dieses Gewebe enthielt Kopien des mutierten FA2H-Gens, das die Krankheit verursacht. Die besondere Fähigkeit einer Stammzelle, sich in jede Art von Zelle im Körper zu verwandeln, ermöglicht es den Forschenden nun, Zellen des zentralen Nervensystems zu erzeugen, die von FAHN betroffen sind.

Das Team wurde von Dr. Andreas Hermann geleitet, zusammen mit Dr. Moritz Frech, Dr. Jan Lukas und der Doktorandin Fatima Efendic vom Universitätsklinikum Rostock. Sie arbeiteten mit Dr. Sunita Venkateswaran von der University of Ottawa zusammen. Sie stellte die Hautfibroblasten-Zelllinien für die Forschung zur Verfügung.

Forschende, die an der FAHN-Forschung am Universitätsklinikum Rostock arbeiten,
von links nach rechts: Dr. Jan Lukas, Dr. Moritz Frech, Fatima Efendic und Dr. Andreas Hermann.

Das Forschungsprojekt trug den Titel „In vitro-Krankheitsmodellierung der Fettsäurehydroxylase-assoziierten Neurodegeneration (FAHN): Patientenspezifische induzierte pluripotente Stammzellen und ihre neuronalen Derivate als menschliche Modelle für FAHN“.

Aufgrund der COVID-19-Pandemie kam es zu Verzögerungen bei der Fertigstellung der Arbeiten, die noch andauern. Eine Drittmittelfinanzierung durch das Zentrum für Transdisziplinäre Neurowissenschaften Rostock an der Universitätsmedizin Rostock ermöglicht die Fortsetzung des Projekts bis April 2023. 

Die Forschenden planen die Herstellung weiterer induzierter pluripotenter Stammzelllinien, die jeweils verschiedene krankheitsrelevante Mutationen tragen. Ein Schwerpunkt ist die Entwicklung von Protokollen für die Differenzierung dieser Zellen in Oligodendrozyten. 

Bild: Wikipedia

Oligodendrozyten bilden im zentralen Nervensystem die Myelinscheide, die die Axone der Nervenzellen umgibt und so eine schnelle Signalübertragung gewährleistet. Da bei FAHN-Patienten eine Degeneration der Myelinscheide auftritt, will das Team die Ursachen dieser Störungen der Myelinscheide mit dem neu etablierten Modellsystem untersuchen.
Mit einem besseren Verständnis der abnormen Veränderungen der Zellfunktionen, die während des Fortschreitens der Krankheit auftreten, können die Forscher mögliche Therapien testen, um festzustellen, ob sie die Auswirkungen von FAHN umkehren können.

Ein veröffentlichter Artikel über die Arbeit, „Generierung der menschlichen iPSC-Linie AKOSi010-A aus Fibroblasten einer FAHN-Patientin, die die heterozygote Mutation p.Gly45Arg/p.His319Arg trägt“, ist online zum Download verfügbar: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1873506122002124
Die neuesten Ergebnisse des Projekts werden auf dem 8. Internationalen Symposium über NBIA vorgestellt, das vom 13. bis 15. Oktober 2022 in Lausanne, Schweiz, stattfindet.

(Veröffentlichung und Übersetzung mit freundlicher Genehmigung der NBIA Disorders Association. Das englische Original erschien im Newsletter der NBIA Disorders Association, September 2022, übersetzt mit der kostenlosen Version von https://www.deepl.com/translator)

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