Million Dollar Bike Ride Forschungsstipendium für BPAN vergeben

Million Dollar Bike Ride Forschungsstipendium für BPAN vergeben

Das Zentrum für Seltene Erkrankungen an der University of Pennsylvania hat, unterstützt durch die NBIA DA, ein Forschungsstipendium zur Erforschung der Rolle des Eisens bei der NBIA-Erkrankung BPAN vergeben. Die ausgeschriebenen $ 66,366 wird Young-Ah Seo von der Universität von Michigan erhalten:
https://www.orphandiseasecenter.med.upenn.edu/awarded-grants/iem8yjznwv916kubyg5h4vdsqbddem-ac78h

Die Fördersumme kam durch den Million Dollar Bike Ride 2021 zustande, der auch durch das „Team BPAN Germany“ mit $ 5,000 unterstützt wurde, wie wir hier berichteten:
https://www.hoffnungsbaum.de/mdbr2021erfolg/

Aktuelle Ausschreibung einer MPAN-Förderung spiegelt klar definierte Prioritäten wider

Aktuelle Ausschreibung einer MPAN-Förderung spiegelt klar definierte Prioritäten wider

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NBIA DA

Hoffnungsbaum e.V. kooperiert mit drei Schwesterorganisationen bei einer aktuellen Ausschreibung von Fördermitteln in Höhe von bis zu USD 145.000 für ein zweijähriges oder zwei einjährige MPAN-Forschungsprojekte: https://www.hoffnungsbaum.de/call-for-proposals-on-mpan-research-2022/

Die gemeinsame Aktion wird von unserer deutschen NBIA-Patientenorganisation Hoffnungsbaum e.V. sowie von AISNAF (Italien), NBIA Disorders Association (USA) und Stichting Ijzersterk (Niederlande) finanziell unterstützt. Wir laden Forscher ein, ihre Vorschläge zur Untersuchung der Mitochondrien-Membran- Protein-Assoziierten Neurodegeneration (MPAN) einzureichen, mit dem Ziel, bis Sommer 2022 die Mittel zu vergeben.

Die Ankündigung zur MPAN-Projektförderung ist das Ergebnis eines koordinierten Prozesses zur Ermittlung von Forschungsprioritäten für diese mit einem Anteil von ca. 5% – 10% an allen NBIA-Erkrankungen nicht so seltene NBIA-Variante. MPAN, verursacht durch Mutationen im C19orf12-Gen, ist gekennzeichnet durch Gangveränderungen, gefolgt von fortschreitender spastischer Lähmung, Dystonie, neuropathischen Störungen, Problemen beim Sprechen und Schlucken, Sehnervdegeneration, neuropsychiatrischen Auffälligkeiten und fortschreitenden kognitiven Beeinträchtigungen.

Analyse der MPAN Forschungslandschaft zur Ermittlung einer gezielten Forschungsstrategie

Entdeckt im Jahr 2011, sind Funktion und Rolle dieses Gens im Krankheitsprozess noch weitgehend unbekannt, obwohl MPAN in mehreren Forschungsprojekten untersucht wurde, gefördert u.a. von den NBIA-Patientenorganisationen in den USA, der Schweiz, Polen und Deutschland. Das seit 2020 von Hoffnungsbaum e.V. geförderte MPAN-Projekt ist noch nicht beendet und wird hoffentlich einige der offenen Fragen bald lösen können. Das wird aber nicht reichen. Weitere Projekte sind dringend erforderlich, um der bislang eher rudimentären und unterfinanzierten MPAN-Forschung zum Durchbruch zu wirksamen Behandlungen zu verhelfen.

Nachdem wir bei Ausschreibungen 2018 und 2019 keine tragfähigen Projektvorschläge für MPAN erhalten hatten, sahen Hoffnungsbaum e.V., AISNAF und die NBIA Disorders Association die Notwendigkeit einer umfassenden Analyse der bisherigen weltweiten MPAN-Forschungslandschaft als Ausgangspunkt für neue Vorhaben. So beauftragten wir Science Compass unter der Leitung von Dr. Francesca Sofia mit der Durchführung dieser Forschungsanalyse.

Dazu gehörte eine gründliche Prüfung der wissenschaftlichen Literatur zu MPAN, NBIA und verwandten Erkrankungen sowie von Informationen auf öffentlich zugänglichen institutionellen Websites und Datenbanken. Mehrere Forscher mit langjähriger Erfahrung auf dem Gebiet der NBIA-Erkrankungen äußerten dann zwischen Juni und Juli 2020 in Interviews ihre Einschätzungen zur MPAN-Forschung. Das daraus resultierende Dokument diente als Grundlage für die Diskussionen, die während eines zweitägigen virtuellen Experten-Workshops im Oktober 2020 stattfanden, um eine gemeinsame Strategie zur Schließung der Wissenslücken zu entwerfen, die die Entwicklung wirksamer Behandlungen für MPAN behindern.

Workshop definiert MPAN-Forschungsprioritäten

Die Workshop-Teilnehmer, darunter Grundlagenforscher und Kliniker sowie begleitend Vertreter von Patientenorganisationen, identifizierten und priorisierten insbesondere zwei Hauptziele für die MPAN-Forschung mit dem Ziel der Entwicklung neuer MPAN-spezifischer Therapien.

  • Erste Priorität ist die Unterstützung der Grundlagenforschung für neue, bahnbrechende Erkenntnisse über das C19orf12-Gen, seine krankheitsverursachenden Mutationen und das damit verbundene Protein.
  • Zweite Priorität ist die Entwicklung neuer Modellorganismen bzw. die vertiefte Untersuchung vorhandener Modelle, um die Krankheitsmerkmale besser zu verstehen. In Frage kommen sowohl Tiermodelle als auch humane Zellmodelle, gewonnen z.B. aus Hautzellen von Patienten. Wichtig ist hier auch, die spezifischen Zelltypen zu ermitteln, die bei Genmutationen betroffen sind.

Die Grundlagenforschung ist der Schlüssel, um neue Erkenntnisse über die molekularen und zellulären Funktionen von C19ORF12 zu gewinnen, die dann zu neuen, an den Ursachen ansetzenden therapeutischen Interventionen bei MPAN führen können, die es bislang noch nicht gibt.

Theoretisch ist eine Gentherapie vielversprechend, aber in diesem Stadium ist sie nur ein Konzept, da wesentliche grundlagenwissenschaftliche Informationen zu MPAN fehlen. Weitere Forschung könnte den Nutzen anderer Medikamente aufdecken, einschließlich solcher, die bereits für andere Krankheiten eingesetzt werden.

Insgesamt unterstreicht der Konsens zur Forschungsstrategie die Notwendigkeit der translationalen Forschung, die Wissenschaftler, Kliniker und Patienten zusammenbringt und die Grundlagenforschung schneller in praktische Anwendungen für Patienten umsetzt, eine Priorität, die im strategischen Planungsprozess festgelegt wurde.

Wir Patientenorganisationen sind zuversichtlich, dass das Wissen über MPAN wachsen wird und dass es dann Hilfe für MPAN-Familien geben wird, die seit Jahren auf einen Durchbruch in der Forschung und mögliche Behandlungen warten.

Call for proposals on MPAN research open by May 2, 2022

Call for proposals on MPAN research open by May 2, 2022

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NBIA DA

Associazione Italiana Sindromi Neurodegenerative da Accumulo di Ferro (AISNAF, Italy), Hoffnungsbaum e.V. (HoBa, Germany), NBIA Disorders Association (NBIADA, USA), and Stichting Ijzersterk (The Netherlands) are soliciting the submission of research projects by investigators committed to advancing the understanding of Mitochondrial membrane Protein-Associated Neurodegeneration (MPAN) in order to pave the way to targeted treatments.

MPAN is caused by mutations of the gene C19Orf12 and manifests as one of the more frequent subtypes within the group of NBIA (Neurodegeneration with Brain Iron Accumulation) Disorders. For an overview see: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK185329/

More specifically, the four associations are interested in funding studies to:
• uncover the structural and/or functional properties of C19Orf12 protein,
• reveal the functional and molecular effects of various genetic mutations underlying MPAN,
• develop new disease models or study existing ones to shed light on mechanisms.

Budget:
Funds are made available through contributions by all four organizations in the overall amount of USD 145,000. The following types of grant applications may be submitted:
• up to USD 70,000 for a one-year project,
• up to USD 145,000 for a two-year project.

Applicants may submit a grant application for either one or two years or both to allow flexibility and consider the different needs of researchers. Multiple grants may be awarded if two one-year grants are considered most worthy of funding.

Call documents with detailed information are available here: https://cloud.hoffnungsbaum.de/s/zw3r75pb5KZa7Lc and they include:    
• Request for Proposals / Proposal guidelines MPAN 2022
• Draft grant agreement MPAN 2022
• Templates, to be submitted in one PDF file: cover letter, PI bio, main proposal

Deadline for proposal submission:  May 2, 2022, 24:00 CEST

Applicants may contact the grant manager at grantmanager@sciencecompass.it  for further information and clarification.

Leitfaden mit Empfehlungen für die Behandlung von BPAN verfügbar

Leitfaden mit Empfehlungen für die Behandlung von BPAN verfügbar

Forschende aus verschiedenen medizinischen Einrichtungen weltweit haben kürzlich mit Unterstützung von betroffenen Familien einen Leitfaden für die Behandlung von Beta-Propeller-Protein-assoziierter Neurodegeneration (BPAN) veröffentlicht. Die Publikation dient in erster Linie dazu, Ärztinnen und Ärzte bei der bestmöglichen Versorgung von Menschen mit dieser heute häufigsten Form von NBIA zu unterstützen. Der englischsprachige Fachartikel ist online verfügbar unter: https://doi.org/10.1111/dmcn.14980

Er enthält Empfehlungen für die Bewertung und Behandlung von Personen mit Beta-Propeller-Protein-assoziierter Neurodegeneration (BPAN), die von erfahrenen Experten für die Behandlung dieser Krankheit erarbeitet wurden. Der Leitfaden behandelt die klinischen Ausprägungen und den Verlauf der Krankheit, bildgebende Befunde, Epilepsiemerkmale und Genetik. Darüber hinaus enthält der Artikel Anregungen für Ärzte, die von der Erstuntersuchung bis zur Behandlung der Krankheit während des gesamten Lebens reichen.

Die meisten Ärztinnen und Ärzte haben freien Zugang zu dem vollständigen Artikel. Daher möchten wir alle von BPAN betroffenen Familien ermuntern, ihre behandelnden Ärzte darüber zu informieren und mit ihnen die Ergebnisse zu besprechen. Das Manuskript der Behandlungsempfehlungen ist derzeit nicht kostenfrei für die breite Öffentlichkeit zugänglich. Die wesentlichen und wichtigsten Inhalte wurden jedoch von Markus Nielbock, dem Vorsitzenden von Hoffnungsbaum e. V., in den entsprechenden deutschsprachigen Wikipedia-Artikel eingefügt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Beta-Propeller-Protein-assoziierte_Neurodegeneration

Neues BPAN-Mausmodell aus München jetzt für Forscher verfügbar

Neues BPAN-Mausmodell aus München jetzt für Forscher verfügbar

Mit der Veröffentlichung einer lang erwarteten Arbeit über ein BPAN-Mausmodell haben Forscher auf der ganzen Welt nun Zugang zu diesen Mäusen für Studien.

Wissenschaftler unter der Leitung von Dr. Holger Prokisch von der Technischen Universität München haben einen Mäusestamm geschaffen, indem sie das Gen, das mit der Beta-Propeller-Protein-assoziierten Neurodegeneration (BPAN) assoziiert ist, systemisch, also im ganzen Körper, inaktivierten oder ausschalteten. BPAN gilt inzwischen als die häufigste Form von NBIA.

Im entsprechenden Fachartikel von Dr. Arcangela Iuso (Helmholtz Zentrum München) wird das neue Mausmodell auch umfassend charakterisiert. Es wird berichtet, dass die Mäuse ab dem Alter von vier Monaten zunehmende Probleme mit dem Nervensystem zeigten, einhergehend mit Hör- und Sehstörungen. Bei den Mäusen kam es nicht zu einer Eisenanreicherung im Gehirn.

Spezifische biochemische Veränderungen deuten jedoch darauf hin, dass bei Fehlen des Autophagie-Gens WDR45 die Mitochondrien nicht genügend Energie produzieren, sodass die betroffenen Zellen nicht richtig funktionieren können. Die Arbeit zeigt, dass das Knock-out-Mausmodell die drei anderen BPAN-Mausmodelle ergänzt, die zuvor in der Literatur beschrieben wurden und vergleicht die verfügbaren Mausmodelle miteinander. Die in München entwickelte systemische BPAN-Maus stellt ein weiteres robustes Modell dar, um Medikamente gegen die Krankheit zu testen und zu untersuchen, wie BPAN die Systeme des Körpers beeinflusst und funktionelle Veränderungen mit gesundheitlichen Folgen verursacht.

Die in der Fachzeitschrift „Mammalian Genome“ veröffentlichte Arbeit trägt den Titel „A comprehensive phenotypic characterization of a whole-body Wdr45 knock-out mouse“. Sie ist im sogenannten „Open Access“ frei zugänglich und kann abgerufen werden unter: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34043061/

Forscher, die die Mäuse zu Studienzwecken bestellen möchten, können dies über ein Formular tun, das vom Helmholtz Zentrum München bereitgestellt wird unter: https://www.infrafrontier.eu/search?keyword=EM:13607 Auf der Website wird darauf hingewiesen, dass es aufgrund der Pandemie zu Verzögerungen bei der Bearbeitung der Bestellungen kommen kann.

Die Entwicklung der BPAN-Maus geht zurück auf eine Finanzierung des Projekts durch die NBIA Disorders Association Prokisch in Höhe von 67.760 US-Dollar im Jahr 2015. Personalwechsel im Projektverlauf führten jedoch zu Verzögerungen bei der Veröffentlichung der Arbeit und der Bereitstellung des Mausstamms. Es ist der Hartnäckigkeit von Dr. Iuso bei der Publikation und den fortgesetzten Bemühungen von Dr. Prokisch zu verdanken, dass der Mausstamm jetzt interessierten Forschern zur Verfügung steht.

 

Quelle: Newsletter der NBIA Disorders Association vom September 2021
übersetzt mithilfe der kostenlosen Version von https://www.deepl.com/translator und überarbeitet von Angelika Klucken

PKAN-Medikamentenscreening an der Yale-Universität

PKAN-Medikamentenscreening an der Yale-Universität

Seit Juli 2021 läuft unter der Leitung von Professor Choukri Ben Mamoun ein neues einjähriges PKAN-Forschungsprojekt an der Yale-Universität, New Haven (USA). Das Projekt mit dem Titel: „Ein Hochdurchsatz-Screening für PKAN-revidierende Wirkstoffe“ wird im Rahmen einer Gemeinschaftsförderung mit $ 115.000 finanziert von Hoffnungsbaum e.V., Aisnaf und NBIA Disorders Association. Wir beteiligen uns daran mit 47.500 $ (40.595 €), auch dank erfolgreicher Spendenaktionen einiger PKAN-betroffener Familien und zahlreicher Einzelspenden zugunsten der PKAN-Forschung.

PKAN (Pantothenatkinase-Assoziierte Neurodegeneration), eine der häufigsten NBIA-Formen, betrifft überwiegend Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene und wird durch jeweils zwei Mutationen im Gen PANK2 verursacht. Diese Mutationen führen im Zellstoffwechsel zum Mangel des PANK2-Enzyms und damit zu der PKAN-Erkrankung. Deren Hauptsymptom sind neben anderen Krankheitsmerkmalen Muskelverkrampfungen (Dystonien), die früher oder später zu ausgeprägten Behinderungen führen. Bislang gibt es noch keine einzige zugelassene, an den Krankheitsursachen ansetzende Therapie für PKAN, sondern vor allem symptomatische Behandlungen. Sie können die Krankheitsfolgen jedoch nur unzureichend abmildern.

Dr. Ben Mamoun, noch relativ neu im Feld der PKAN-Forschung, betreut noch ein anderes PKAN-Projekt, über das wir zuvor schon berichteten:
https://www.hoffnungsbaum.de/forscher-an-der-yale-universitaet-arbeitet-an-neuem-therapieansatz-fuer-pkan/

Mamoun sieht die begrenzte Kenntnis der metabolischen und zellulären Defekte, die durch den Ausfall von PANK2 verursacht werden, als Hemmnis dafür an, eine ideale therapeutische Strategie für PKAN zu finden und erläutert das jetzt gemeinschaftlich von der NBIA-Patientenselbsthilfe geförderte Projekt: „Wir stellen die Hypothese auf, dass ein unvoreingenommener Ansatz zur Entdeckung kleiner Moleküle, die die normale Funktion in PanK2-defizienten Zellen wiederherstellen, eine bessere therapeutische Strategie darstellen könnte. Ziel unserer Forschung ist es, mithilfe eines zellbasierten Nachweisverfahrens nach kleinen Molekülen zu suchen, die die normale Stoffwechselfunktion in Zellen von PKAN-Patienten mit Pank2-Mangel wiederherstellen. Die identifizierten potenziellen Medikamentenkandidaten werden anschließend in PKAN-Mausmodellen auf ihre Wirkungsweise und biologische Aktivität hin untersucht. Der Erfolg dieser Studien wird die Voraussetzungen für eine künftige klinische Untersuchung der führenden Wirkstoffe für die Behandlung von PKAN schaffen“.

Wir hoffen, dass neben einigen anderen derzeit laufenden und bevorstehenden PKAN-Forschungsvorhaben auch dieses Projekt den Weg zu neuen effektiven PKAN-Therapien ebnen kann. Im Interesse der PKAN-Betroffenen halten wir eine parallele Erforschung verschiedener Therapieoptionen für sinnvoll auf der Suche nach therapeutischen Lösungen. 

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