Rückblick auf TIRCON und seine Bedeutung für NBIA-Forschung und Versorgung

Rückblick auf TIRCON und seine Bedeutung für NBIA-Forschung und Versorgung

Zum Thema „Netzwerke für Bewegungsstörungen“ ist in der Fachzeitschrift „Frontiers in Neurology“ jetzt ein rückblickender Artikel über TIRCON (Treat Iron-Related Childhood-Onset Neurodegeneration) erschienen. TIRCON ist von 2011 bis 2015 ein von der Europäischen Union im 7. Forschungs-Rahmenprogramm (FP7) gefördertes internationales NBIA-Forschungsprojekt gewesen. 13 Forschungseinrichtungen, Klinische Zentren, Industrieunternehmen und Patientenorganisationen aus 8 Ländern haben im Rahmen eines Konsortiums zusammengearbeitet mit dem Ziel, die Forschung auf dem Gebiet der NBIA voranzutreiben und die klinische Versorgung zu verbessern. Hoffnungsbaum e.V. war als Partner im TIRCON-Konsortium verantwortlich für den Arbeitsbereich Öffentlichkeitsarbeit / Informationsbereitstellung.

TIRCON, koordiniert vom Friedrich-Baur-Institut am Universitätsklinikum der Ludwig-Maximilians-Universität in München, umfasste 8 Arbeitsbereiche. Kernprojekte waren die internationale multizentrische klinische Studie mit dem Eisenchelator Deferipron bei PKAN sowie das globale Patientenregister und die Biobank.

Nach dem Ende der EU-Förderung konnte die in TIRCON aufgebaute Forschungs- und Versorgungsinfrastruktur dank finanzieller Unterstützung von Industrie und NBIA-Patientenorganisationen konsolidiert und ausgebaut werden. So umfasst das NBIA-Patientenregister inzwischen Daten von mehr als 400 NBIA-Patienten. Auch besteht TIRCON als Netzwerk über die EU-Förderung hinaus weiter und konnte inzwischen auch externe klinische Zentren zur Mitarbeit gewinnen.

TIRCON kann als beispielhaftes internationales Netzwerk für eine extrem seltene neurologische Erkrankungsgruppe angesehen werden und hat direkt oder indirekt in vielen Ländern die heutige Forschungs- und Versorgungslandschaft für NBIA-Erkrankungen nachhaltig mitgeprägt, nicht zuletzt auch durch die enge Zusammenarbeit mit der NBIA-Patientengemeinschaft, die zur Gründung neuer NBIA-Patientenorganisationen in mehreren Ländern führte.

Wer mehr über TIRCON erfahren möchte, findet mehr unter: TIRCON. Der vollständige englische Original-Artikel erschien in der aktuellen Ausgabe von „Frontiers in Neurology“:
„Treat Iron-Related Childhood-Onset Neurodegeneration (TIRCON) – An International Network on Care and Research for Patients With Neurodegeneration With Brain Iron Accumulation (NBIA)“

Projekt Koordinator

Friedrich-Baur-Institut am Universitätsklinikum
der Ludwig-Maximilians-Universität in München

Prof. Thomas Klopstock
Ziemssenstr. 1a
80336 München, Deutschland
Telefon: (+49) 089-5160-7421
Website: www.tircon.eu

Rekord-Teilnehmerzahl beim 7. Internationalen Wissenschaftlichen NBIA-Symposium

Rekord-Teilnehmerzahl beim 7. Internationalen Wissenschaftlichen NBIA-Symposium

Autoren des englischen Originalartikels: Patricia Wood und Angelika Klucken

160 Teilnehmer aus 26 Ländern besuchten das 7. Internationale Symposium zu NBIA und verwandten Erkrankungen, das erstmals als virtuelle Veranstaltung stattfand. Da der online-Zugang es erleichterte, sich während der COVID-19-Pandemie im virtuellen Raum zu treffen, wurde diese Rekordanzahl an Teilnehmern ermöglicht, zu denen die weltweit renommiertesten NBIA-Wissenschaftler und -Kliniker gehörten sowie diejenigen Fachleute, die sich erst seit kurzem mit NBIA-Forschung und -Versorgung befassen.

Den Vorsitz im Wissenschaftlichen Lenkungsausschuss des Symposiums hatte Prof. Thomas Klopstock, Leiter des NBIA-Forschungsteams am Friedrich-Baur-Institut der Neurologischen Universitätsklinik München (LMU). Dem Vorbereitungskomitee gehörten ferner Prof. Susan Hayflick von der Oregon Health & Science University in Portland, USA, Prof. Valeria Tiranti vom Neurologischen Institut C. Besta in Mailand, Italien, und Dr. Agnès Rötig vom Institut Imagine in Paris, Frankreich, an. Die Patientenvertreterinnen Fatemeh Mollet von NBIA Suisse, Angelika Klucken von Hoffnungsbaum e. V. und Patricia Wood von der NBIA Disorders Association in den USA waren ebenfalls Ausschussmitglieder.

Das Bild zeigt die virtuelle Lobby des Symposiums. Teilnehmer konnten die Meetings oder Angebote anklicken, die sie wahrnehmen wollten.

 

Auf dem Programm der Tagung, die von der NBIA Disorders Association in den USA ausgerichtet wurde, standen Vorträge, in denen langjährige, erfahrene NBIA-Forscher und ihre Mitarbeiter*innen, über aktuelle Forschungsergebnisse berichteten. Darüber hinaus teilten Forscher, die neu in der NBIA-Gemeinschaft sind, jedoch über besonderes Fachwissen zu modernsten Therapieverfahren verfügen, ihre Kenntnisse und trugen zum Gedankenaustausch bei.

Das Sitzungsprogramm konzentrierte sich jeden Tag insbesondere auf ein oder zwei der häufigeren NBIA-Erkrankungen – PKAN, CoPAN, BPAN, MPAN, PLAN und FAHN, aber die Diskussionen über einzelne Erkrankungen waren für alle NBIA-Formen von übergreifendem Interesse. Insgesamt kristallisierten sich fünf krankheitsübergreifende Themen als Diskussionsschwerpunkte heraus:

  • Entzifferung der pathologischen biochemischen Mechanismen der Krankheiten und damit Gewinnung neuer Ideen für mögliche neue Therapien
  • Erkundung des Potenzials von Gen-, niedermolekularen Arzneimittel- und Zell-Therapien bei der Behandlung von NBIA-Erkrankungen
  • Generierung geeigneter Tiermodelle und differenzierter Zellmodelle für vorklinische Tests
  • Durchführung von Studien zu den natürlichen Krankheitsverläufen und Entwicklung geeigneter subtypspezifischer Bewertungsskalen als Voraussetzung für klinische Studien
  • Durchführung klinischer Studien, die bevorstehen oder bereits laufen, und Anforderungen an deren Umsetzung.

Alle waren sich einig, dass eine ausreichende Finanzierung ein großes Hindernis bleibt, wenn es um die verschiedenen wissenschaftlichen Ansätze geht, die noch erforscht werden müssen. Ungeachtet des für eine Behandlung gewählten therapeutischen Ansatzes teilten die Forscher die Ansicht, dass parallel zu anderen Forschungsarbeiten die Studien zu den natürlichen Krankheitsverläufen (Engl: Natural History) nicht früh genug beginnen können, um aussagekräftige klinische Endpunkte zur Hand zu haben, mit denen man gut vorbereitet ist für klinische Studien, also so genannte Trial Readiness erzielt.
Patientenvertreter von 10 NBIA-Alliance-Mitgliedsorganisationen nahmen an der Konferenz teil, außerdem Vertreter der sieben Organisationen, die sich einer bestimmten NBIA-Erkrankung widmen. Biotech- und Pharmaunternehmen waren ebenfalls vertreten.

Die Teilnehmer hörten 37 wissenschaftliche Vorträge und sechs Blitzvorträge und konnten nach jeder Präsentation den Sprechern Fragen stellen. Darüber hinaus wurde jeder Tag mit dem Willkommensgruß eines Patientenvertreters eröffnet, der aus Patientenperspektive das Engagement der wissenschaftlichen NBIA-Gemeinschaft würdigte und ermutigte.
Jeder Tag endete mit einer lebhaften, für alle Teilnehmer offenen Diskussion über dringende Erfordernisse und nächste Schritte zu den in den Präsentationen behandelten NBIA-Krankheitsformen. An diesen Gesprächsrunden nahmen zwischen 50 und 75 Personen teil. Während des Symposiums wurden auch weitere Vernetzungsmöglichkeiten und virtuelle Ausstellungsstände angeboten.

Susan Hayflick, medizinische Genetikerin und Leiterin der NBIA-Forschung in Portland, Oregon (USA), schlug vor, dass sich die Forscher zusätzlich zu den persönlichen Symposien häufiger virtuell treffen sollten, um den wissenschaftlichen Austausch zu verbessern und die NBIA-Forschung zu beschleunigen. Viele stimmten dem zu und bewerteten die Qualität der auf dem Symposium verwendeten virtuellen Plattform als sehr gut.

Die meisten der Vorträge wurden aufgezeichnet und sind jetzt unter folgendem Link verfügbar:

https://NBIAscientificsymposium.org

Für Laien verständliche Zusammenfassungen der täglichen Vorträge sind in Arbeit und können demnächst von den gemeinnützigen NBIA-Patientenorganisationen zur Verfügung gestellt werden. Im Jahr 2021 wird das 8. Internationale Symposium zu NBIA und verwandten Erkrankungen vom 14. bis 16. Oktober 2021 als persönliches Treffen in Lausanne, Schweiz, stattfinden.

DieseÜbersetzung wurde durch www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version) unterstützt.

Ergebnisse der Hoffnungsbaum-Umfrage 2020

Ergebnisse der Hoffnungsbaum-Umfrage 2020

Im Zeitraum August – September 2020 hat Hoffnungsbaum e.V. eine breitbandige Meinungsumfrage unter allen Vereinsmitgliedern sowie NBIA-Familien in Deutschland, Österreich und der Schweiz, mit denen wir in Kontakt sind, durchführt. Ziel der Umfrage war das Erforschen wichtiger und aktueller Fragestellungen zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Vereins sowie zur effizienten und zielorientierten Ausrichtung der zukünftigen Vereinsarbeit anhand der Bedürfnisse der Mitglieder und NBIA-Betroffenen.
Mit einem statistisch sehr erfreulichen Ergebnis von 30% Teilnahmequote und 74% Abschlussquote (Teilnehmer, welche die Umfrage bis zu Ende beantwortet haben) erreichte die Umfrage eine gute Resonanz unter den Teilnehmern und konnte dadurch wertvolles Feedback zu allen abgefragten Kategorien einsammeln. Die rückgemeldeten Antworten setzen sich zu 68% aus vereinsinternen (Mitglieder) und 32% externen Meinungen zusammen. Nachstehend sind die wichtigsten Umfrageergebnisse in Kürze zusammengefasst. Sie wurden auch bereits im Rahmen einer erweiterten Vorstandssitzung am 22.10.2020 diskutiert und halfen dem Vorstand dabei, entsprechende Handlungsstrategien für die Zukunft daraus abzuleiten und zu beschließen:

  • Etablierung und Weiterführung digitaler Verbreitung von aktuellen Neuigkeiten (Newsletter & Newseinträge auf der Website) in bedarfsgerechten Intervallen inkl. partieller Übersetzung ins Englische
  • Bedarfsgerechte digitale Verteilung und Weiterleitung von Informationen der Partnerorganisationen und Dachverbände von Hoffnungsbaum e.V.
  • Beibehaltung der Befund- und Beratungsordner in Papierform und als digitales Dateienpaket für alle NBIA-betroffenen Familien
  • Weiterer Ausbau und stetige Aktualisierung der 2019 komplett neu gestalteten Website (www.Hoffnungsbaum.de) als zentrale Informationsplattform
  • Steigerung des aktiven Austausches und der allgemeinen Aktivitäten im Familiennetzwerk
  • Erarbeitung einer zentralen Strategie für alle aktiven HoBa-Mitglieder und Unterstützer zur breitbandigen Umsetzung von einfachen Möglichkeiten, um Spendenaktionen durchzuführen
  • Prüfung der Umsetzung von NBIA-variantenspezifischen sowie weiteren themenbezogenen WhatsApp-Gruppen und Instagram-Accounts
  • Gewinnung weiterer ehrenamtlich mitarbeitender Vereinsmitglieder zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Vereins über eine breitere Verteilung der vielfältigen Aufgaben im Rahmen des aktuell stattfindenden Generationenwechsels

Wir hoffen die genannten Themenfelder schnellstmöglich angehen zu können und den Verein mithilfe dieses wertvollen Feedbacks optimal in die Zukunft steuern zu können.
An dieser Stelle nochmals VIELEN HERZLICHEN DANK an alle Umfrageteilnehmer für Ihre Unterstützung und Ihren Anteil an der hoffentlich weiterhin erfolgreichen Zukunft von Hoffnungsbaum e.V.

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung.
Der Vorstand von Hoffnungsbaum e.V.

 

PS: Falls Sie gute Ideen und/oder eine entsprechende Motivation zur Mitarbeit an den oben genannten Themenfeldern bzw. auch ganz allgemein an der Vereinsarbeit von Hoffnungsbaum e.V. haben, würden wir uns wirklich sehr freuen, von Ihnen zu hören:

info@hoffnungsbaum.de oder über das Kontaktformular

Tag der Seltenen Erkrankungen in Heidelberg und Ulm 2019

Tag der Seltenen Erkrankungen in Heidelberg und Ulm 2019

Am 28. Februar ist wieder der Tag der Seltenen Erkrankungen, der in der ganzen Welt begangen wird. In Zusammenarbeit mit der Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen – ACHSE e.V., der Dachorganisation für Seltene Erkrankungen in Deutschland, finden aus diesem Anlass in vielen deutschen Städten Aktionen statt, an denen sich zahlreiche Betroffene und ihre Selbsthilfeorganisationen, Ärzte und Wissenschaftler beteiligen.

Vertreter von Hoffnungsbaum e.V. nehmen an Veranstaltungen in Heidelberg und Ulm teil, um auf das Schicksal und die Anliegen der Menschen mit NBIA sowie die Arbeit unserer Patientenorganisation aufmerksam zu machen.

Kinovorstellung in Heidelberg

Das Kino Gloria in Heidelberg zeigt am 24. Februar um 11 Uhr den Spielfilm „Lorenzos Öl“. Darin geht es um eine Familie, die sich gegen das Schicksal ihres Sohnes Lorenzo stemmt, der unter einer seltenen neurodegenerativen Erkrankung leidet. Lorenzos Vater beginnt selbst zu forschen, um seinem Sohn helfen zu können.

Markus Nielbock, Zweiter Vorsitzender von Hoffnungsbaum e.V. und zusammen mit seiner Frau Rebecca Initiator der BPAN-Spendenaktion Millys Mission, hat diese Veranstaltung mitorganisiert. Er wird vorab den Tag der Seltenen Erkrankungen würdigen, die ebenfalls seltene neurodegenerative Erkrankungsgruppe NBIA und ihre deutsche Selbsthilfeorganisation Hoffnungsbaum e.V. kurz vorstellen sowie aus persönlicher Betroffenheit als Vater einer 6jährigen Tochter mit BPAN auch einige Worte zur NBIA-Variante BPAN und Millys Mission sagen.

Aktionstag des Zentrums für Seltene Erkrankungen (ZSE) in Ulm

Am 28. Februar 2019, 14 – 18 Uhr, findet im Stadthaus Ulm am Münsterplatz 50 ein Aktionstag zum Tag der Seltenen Erkrankungen statt. Die Besucher erwartet ein interessantes Vortragsprogramm rund um das Thema der medizinischen Versorgung bei Seltenen Erkrankungen. Daneben stellen Selbsthilfegruppen für Seltene Erkrankungen ihre Arbeit vor.

Für Hoffnungsbaum e.V. beteiligt sich unser Vorstandsmitglied Noah Rusch mit einem Infostand sowie einem Kurzvortrag zu NBIA und Hoffnungsbaum e.V..

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